Fischamend will Natur vor Twin-City-Liner schützen

li: GR Tobias Leister, GR Daniel Albrecht

Verendete Fischlarven, zerstörte Vogeleier – die hohen starken Wellen des Twin-City-Liners richten am Ufer der Fischamender Donau-Au gewaltige Umweltschäden an. Die Stadtgemeinde geht nun rechtlich gegen den Betreiber des Schnellkatamarans, die Wien-Holding, vor.
Daniel Albrecht, Vorsitzender des Fischamender Umweltausschusses, und Umweltgemeinderat Tobias Leister hatten Alarm geschlagen. „Die gewaltigen Wellen spülen die Fischlarven in den sonst trockenen Bereich der Schotterbänke. Die Eier verschiedener Schotterbrutvögel zerbrechen durch den Druck der Wellen”, erklärt Daniel Albrecht. „Wir tun seitens der Gemeinde alles, um bedrohte Tierarten entlang unseres fast sechs Kilometer langen Uferbereiches zu schützen. Der Katamaran, der mit rund 60 km/h durch das gesamte Augebiet donnert, hat eine vernichtende Wirkung auf das Öko-System”, fügt Tobias Leister hinzu. Nach der kurzen Winterpause ist der Katamaran ab Februar wieder am Wochenende unterwegs, von März bis November mehrmals täglich. Mit einer im Fischamender Gemeinderat einstimmig beschlossenen Umweltbeschwerde von den Rechtsanwälten Dr. Rudolf Gürtler und Dr. Gert Folk will die Stadtgemeinde nun rechtlich vorgehen. Ebenfalls in die Angelegenheit involviert ist der langjährige Naturschützer Helmut Belanyecz, der schon seit Jahren auf die Problematik des Katamarans aufmerksam macht. Fischamend fordert im Bereich seines Donaubereiches eine deutliche Temporeduktion. Auf wie viel km/h, soll ein Gutachter feststellen. „Wir werden diese immensen Schäden für die Natur nicht länger hinnehmen. Notfalls müssen das die Gerichte klären”, sagen Albrecht und Leister unisono.