Fischamend vehement gegen China-Breitspurbahn

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Noch mehr Verkehr in der Ostregion wegen eines überdimensionalen Umschlagplatzes für Güter aus dem Fernen Osten? Fischamends Bürgermeister Thomas Ram und zahlreiche Kollegen aus der Fraktion quer durch alle Parteien erteilen der geplanten Breitspurbahn mit den Standortvarianten Parndorf, Bruck und Sarasdorf eine klare Absage. Die „neue Seidenstraße“ wird auch bei den ÖBB goutiert.

Verkehrswahnsinn

Österreich, Slowakei, Ukraine und Russland planen eine Verlängerung des 1,520 cm-Spurnetzes vom Endpunkt im ostslowakischen Košice in den Raum Wien. Mit einem Hauptumschlagterminal östlich von Wien sollen Güter laut ÖBB effizient und auf technologisch modernen Stand umgeladen werden. Da schrillen bei Bürgermeister Thomas Ram die Alarmglocken: „Das wird ein gigantischer Umladeterminal. Der Verkehr soll auf LKW umgeladen werden. Unsere Region würde das volle Ausmaß auf der A4 und S1 zu spüren bekommen.“

A4 und Bundesstraßen schon jetzt überlastet

Abgesehen von unzureichenden Pendlerverbindungen, die Vorrang haben sollten, befürchtet Ram eine komplette Überlastung der ohnehin schon stark frequentierten A4 und S1. Dazu kommt der Ausweichverkehr über die Bundesstraßen. Ram: „Wir sind gegen das Breitspurbahn-Projekt und kämpfen geschlossen gegen die Verwirklichung eines derartigen Projektes in unserer Region. Wir schützen gemeinsam unseren Lebensraum zum Wohle der zukünftigen Generationen.“

Daten sprechen gegen Monster-Projekt

Das Projekt würde enorme Flächen verschlingen und damit die Bodenversiegelung noch weiter verschärfen. Der berechnete Flächenbedarf für Gleisanlagen, Lagerflächen, Verkehrswege, Logistikcenter usw. wird mit rund 1.500.000 m² (zum Vergleich, der Wiener Zentralverschiebebahnhof hat einen Platzbedarf von 1 Mio. m²) angegeben. Die Kapazität des Verladebahnhofs beträgt 1,4 Mio. Container (zum Vergleich, der Terminal Inzersdorf ist für 200.000 Container pro Jahr ausgerichtet).

Natur und Pflanzen in Gefahr

Die von Hauptverkehrsadern durchzogene Region hätte laut Ram einen unwiederbringlichen Verlust von Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen. Es gäbe einen Anstieg der Feinstaubbelastung (durch die LKW und die damit verbundene Gefahr für die Gesundheit sowie eine Gefährdung für das Tourismusgebiet Römerland Carnuntum. „Eine Überschwemmung mit chinesischen Billigprodukten kann wohl auch nicht in unserem Sinn sein“, so Ram.